In­klu­si­on im Sach­un­ter­richt: For­schungs­pro­jekt der Unis Bie­le­feld, Pa­der­born und zu K?ln bringt Tool für Lehr­kr?f­te her­vor

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Das auf drei Jahre angelegte Forschungsprojekt ?Didaktisch-diagnostische Potentiale des inklusionsorientierten Sachunterrichts“, kurz DiPoSa, das im Verbund von Wissenschaftler*innen der Universit?ten Paderborn, Bielefeld und zu K?ln bearbeitet wurde, ist Ende vergangenen Jahres erfolgreich abgeschlossen worden. Ziel des Vorhabens war es, die inklusive Bildung von Kindern durch eine ressourcenorientierte und f?rderbezogene Diagnostik zu verbessen und kindliche Lernpotentiale im inklusiven Sachunterricht sichtbar zu machen. Im Ergebnis sollen Lehrkr?fte mit didaktisch-diagnostischem Handeln f?rdernd – und damit besser – auf die Schüler*innen reagieren k?nnen. Als Partner*innen aus der Praxis haben an DiPoSa die Grundschulen Bonhoeffer-Heinrich und Sande (Paderborn), die Sudbrackschule (Bielefeld), Brüder Grimm und Andreas-Wenneber (Gütersloh) sowie Spradow und der Grundschulverbund Elseaue (Herford) teilgenommen. Entwickelt wurde u. a. ein Tool, das Grundschullehrkr?fte dabei unterstützt, den Herausforderungen und Bedürfnissen heterogener Lerngruppen gerecht zu werden. Die Arbeit der Wissenschaftler*innen wurde im Rahmen des ?Metavorhabens Inklusive Bildung (MInkBi)“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 720.000 Euro gef?rdert.

Das interdisziplin?re Projektteam der Bereiche Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Sonderp?dagogik und naturwissenschaftlicher Sachunterrichtsdidaktik blickt auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zurück – nicht nur untereinander, sondern auch von Anfang an in enger Kooperation mit den Schulen: ?Die Verzahnung von Wissenschaft und Praxis ist ein zentrales Kennzeichen des ?Design-Based-Research‘-Ansatzes, der dem DiPoSa-Projekt zugrunde liegt, und eine entscheidende Bedingung für das Gelingen des Vorhabens gewesen“, sagt Verbundkoordinatorin Prof. Dr. Susanne Miller (Grundschulp?dagogik) von der Universit?t Bielefeld. So konnte das Hauptziel, n?mlich die Sichtbarmachung kindlicher Lernpotentiale im inklusiven Sachunterricht, unter Berücksichtigung aller Anforderungen der verschiedenen Beteiligten aus Schule und Hochschule erreicht werden.

Ein Meilenstein stellt die Aufnahme von Unterrichtsvideographien im Sachunterricht dar: ?Aus dem Videomaterial von insgesamt etwas mehr als 230 Unterrichtsstunden wurde ein umfangreicher Schatz an Videovignetten, d. h. vier bis acht Minuten lange Videoclips zu sachunterrichtsspezifischen, aber auch f?cherübergreifenden Anforderungsbereichen im inklusiven Unterricht herausgefiltert. Diese Bausteine wurden zuvor gemeinsam mit den Lehrkr?ften als besonders relevant herausgearbeitet, um den Unterricht an die sehr heterogenen kindlichen Voraussetzungen anpassen zu k?nnen“, erkl?rt Prof. Dr. Brigitte Kottmann (Sonderp?dagogische F?rderung und Inklusion in der Schule) von der Universit?t Paderborn.

Die Bausteine stellen das Gerüst für ein digitales videogestütztes Analysetool dar, das Grundschullehrkr?ften neben theoretischem Hintergrundwissen unterrichtspraktische Materialien angereichert mit Unterrichtsvideovignetten zu zentralen Herausforderungen in heterogenen Lerngruppen zur Verfügung stellt. ?Dieses Analyse-Tool ist sozusagen das Herzstück, das Hauptprodukt der gemeinsamen DiPoSa-Projektarbeit. Darauf bauen erprobte Seminarkonzeptionen für das Sachunterrichtsstudium und die Entwicklung eines Evaluationsinstruments im Rahmen einer Promotion auf“, erl?utert die Paderborner Teilprojektleitung Prof. Dr. Eva Blumberg (Didaktik des naturwissenschaftlichen Sachunterrichts).

?DiPoSa ist in der Scientific Community der inklusionsorientierten Bildungsforschung inzwischen ein bekannter Begriff“, so Blumberg weiter. Die Wissenschaftlerin wirft einen Blick in die Zukunft: ?Weitere damit verbundene Aktivit?ten zum Thema ?Didaktisch-diagnostisches Handeln im inklusiven Unterricht‘ schlie?en sich fast nahtlos an. Neben einem bereits stattgefundenen Praxis- und Fachtag ist ein bundesweites Netzwerk zum ?Adaptiven Lernen und Lehren in der Grundschule‘ ins Leben gerufen worden.“

An einer DiPoSa-Fortbildung oder dem DiPoSa-Tool Interessierte finden weitere Informationen online.

Foto (AG Blumberg, Universit?t Paderborn): Die im DiPoSa-Projekt beteiligten Wissenschaftler*innen und Sachunterrichtslehrkr?fte aus OWL freuen sich bei ihrer letzten Entwicklungskonferenz an der Universit?t Paderborn über den erfolgreichen Verlauf und Abschluss des DiPoSa-Projekts.

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Prof. Dr. Brigitte Kottmann

Sonderp?dagogische F?rderung und Inklusion in der Schule, F?rderschwerpunkt Lernen

Professur

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