Wer ein Studium aufnimmt, sieht darin vor allem eine Investition in die eigene Zukunft: Gute Berufsaussichten und geringe Arbeitslosigkeit unter Akademikern sind die Hauptgründe für eine Studienentscheidung. Das ist das Ergebnis einer Befragung der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) unter einer repr?sentativen Stichprobe von Personen, die im Schuljahr 2007/2008 an allgemeinbildenden oder beruflichen Schulen die Berechtigung zum Studium erworben haben. Die Studie wird heute im Internet ver?ffentlicht (http://www.his.de/pdf/pub_fh/fh-201105.pdf).
"Die Befragung zeigt, dass die jungen Menschen klar verstanden haben: Die Ressource dieses Landes ist Wissen. Wer in Wissen investiert, sichert die eigene Zukunft - und gleichzeitig die Wettbewerbsf?higkeit Deutschlands betonte Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung. "Deshalb freue ich mich darüber, dass die Zahl der Studienanf?nger kontinuierlich zunimmt. Ich hei?e jeden neuen Studenten und jede neue Studentin herzlich willkommen.
Der HIS-Befragung zufolge sch?tzen fast drei Viertel aller Studienberechtigten die Berufsaussichten für Absolventen eines Hochschulstudiums als gut oder sogar sehr gut ein. Auch die positive Selbsteinsch?tzung, einen akademischen Abschluss zu erreichen, sowie das Interesse an wissenschaftlicher Arbeit spielen eine gro?e Rolle bei der Entscheidung, ein Studium aufzunehmen. Die Kosten, die mit einem Studium verbunden sind, fallen dagegen nur wenig ins Gewicht: Bei rund 70 Prozent der Studienberechtigten spielen sie keine oder nur eine geringe Rolle.
So ist auch die Zahl der Studienberechtigten, die sich durch Studiengebühren von einem Studium abhalten lassen, sehr gering. Der Studie zufolge hat 2008 h?chstens ein Prozent all derer, die eine Hochschulzulassung haben, ausschlie?lich deswegen auf ein Studium verzichtet. Auch eine Abwanderung in gebührenfreie L?nder l?sst sich nicht nachweisen. Deutlich wichtiger für die Wahl des Studienortes sind ein dem fachlichen Interesse entsprechendes Studienangebot sowie die N?he zum Heimatort.
Wie bereits bei der Befragung der Hochschulzugangsberechtigten 2006 wurden auch bei der neuen Befragung 2008 als h?ufigste Begründung für einen Studienverzicht Berufsziele genannt, die kein Studium voraussetzen. Erst danach spielen negative Merkmale eines Studiums wie z.B. "geringer Praxisbezug, unkalkulierbare Anforderungen oder "lange Wartezeiten wegen Zulassungsbeschr?nkungen eine Rolle. Bei Frauen sind diese nicht-finanziellen Aspekte für einen Studienverzicht einflussreicher als bei M?nnern.
Bei den finanziellen Motiven des Studienverzichts steht an erster Stellen ein Motiv, das die Attraktivit?t einer beruflichen Ausbildung in den Vordergrund stellt, n?mlich der Wunsch, m?glichst bald selber Geld zu verdienen.