Das Historische Institut der Universit?t Paderborn und der Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn, laden ein zu einem Vortrag von Prof. Dr. Nikolas Jaspert (Ruhr-Universit?t Bochum) über Interreligi?se Dialoge in St?dten und an H?fen des Mittelmeerraums am Dienstag, dem 11. Januar 2011, um 20.00 Uhr im H?rsaal 2 der Theologischen Fakult?t Paderborn, Kamp 6.
Ob und wie und auf welchen Grundlagen Vertreter verschiedener Religionen ins Gespr?ch treten k?nnen und sollen, ist eine Frage, die seit gut zehn Jahre mit gro?er Dringlichkeit in der ?ffentlichkeit diskutiert wird. Doch der Dialog zwischen den gro?en Religionen kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Auch im Mittelalter und insbesondere im Mittelmeerraum, wo Christen, Juden und Moslems vielfach nebeneinander lebten, ist es trotz aller Konflikte und K?mpfe wiederholt zu interreligi?sen Gespr?chen gekommen. In welchen Formen sie abliefen, ob sie in den St?dten anders als an den H?fen geführt wurden und welche Ziele sich jeweils mit solchen Dialogen verknüpften, wird Prof. Dr. Nikolas Jaspert in seinem Vortrag n?her darlegen, der nach einem allgemeinen ?berblick vor allem der Entwicklung in Spanien seit dem 12. Jahrhundert und den jüdisch-christlichen Dialogen nachgeht. Besondere Aufmerksamkeit finden dabei auch verschiedene zeitgen?ssische Theologen und Gelehrte: der aus Cordoba stammende Gelehrte Ibn Hazm, der k?nigliche Hofarzt Petrus Alfonsi, der 1106 als Jude zum Christentum konvertierte, der jüdische Philosoph Nachmanides, der dominikanische Bu?prediger Vinzenz Ferrer sowie der Franziskaner Anselm Turmeda, der 1388 zum Islam übertrat und als Abdalla ibn Abdalla eine Tochter des Sultans von Tunis heiratete. Mit Nikolas Jaspert, der an der Ruhr-Universit?t Bochum das interdisziplin?re Zentrum für Mittelmeerstudien leitet, redet ein ausgewiesener Kenner zu diesem Thema, der eine Fülle von Arbeiten zur mittelalterlichen Geschichte Spaniens und zu den Kreuzzügen ver?ffentlicht hat.