Dr.in Son­ja Bark­ho­fen - Do­zen­tin in der Ar­beits­grup­pe In­te­grier­te Quan­ten­op­tik

Mein Name ist Sonja Barkhofen, ich bin 34 Jahre alt und bin Dozentin in der Arbeitsgruppe Integrierte Quantenoptik an der Physik, hier in Paderborn. Zur Zeit bin ich in Elternzeit und betreue zu Hause meine zweite Tochter, die 4 Monate alt ist.

Was und an welcher Hochschule haben 365足彩投注_365体育投注@ studiert?

Bevor ich nach Paderborn kam, habe ich an der Uni Marburg Physik studiert und in Nizza meine Diplomarbeit geschrieben. Danach habe ich in der gleichen Arbeitsgruppe im Fach Quantenchaos promoviert.

Was hat Ihre Neugier für dieses Studienfach geweckt?

In der Schule hatte ich schon immer eine Vorliebe für Mathematik und Physik, konnte mich aber lange nicht entscheiden. Ich hatte das Glück, dass mich beide Fachlehrer immer sehr unterstützt und ermutigt haben, die F?cher weiterzuverfolgen und an Wettbewerben und Sommerschulen teilzunehmen. Durch ein Praktikum an der Uni Münster im Bereich Nanotechnologie gab ich der Physik den Vorzug. Als ich dann noch festgestellt habe, dass  zum Physikstudium auch jede Menge Mathematik-Vorlesungen geh?ren, war ich dann komplett überzeugt und konnte so im Studium eine Menge in beiden F?chern lernen. Letztendlich bin ich dann aber in der Physik geblieben.

Wie sehen Ihre typischen T?tigkeiten im Arbeitsalltag aus?

Ein typischer Alltag ist gepr?gt durch eine sehr selbstorganisierte Arbeit: Viele verschiedene T?tigkeiten müssen organisiert und durchgeführt werden. Angefangen bei der Laborarbeit und der Betreuung der Experimente, über Lehre und Betreuung der Masteranden und Doktoranden bis hin zum Schreiben von Drittmittelantr?gen und Konferenzorganisation. Ein paar Mal im Jahr bin ich dann auch gerne selber auf internationalen Konferenzen unterwegs, um dort unsere Forschung zu pr?sentieren und mit anderen Wissenschaftlern zu diskutieren und sich inspirieren zu lassen.

Wie schaffen 365足彩投注_365体育投注@ es, Beruf und Familie zu vereinbaren?

Mit zwei kleinen Kindern ist es natürlich nicht immer einfach, aber durch die Unterstützung von meiner Chefin und der Arbeitsgruppe ist es mir m?glich, Elternzeit zu nehmen und sp?ter in Teilzeit zu arbeiten. Gleichzeitig kann ich nach wie vor in die Projekte involviert bleiben, indem mich die anderen Mitarbeiter*innen regelm??ig informieren und einbeziehen. Und viel von meiner Arbeit kann auch abends am Schreibtisch von Zuhause erledigt werden, wenn die Kinder schon schlafen. Eine gute Arbeitsorganisation ist natürlich ebenso dafür Voraussetzung wie eine gute Betreuung im Kindergarten meiner gr??eren Tochter.

Was muss sich Ihrer Meinung nach ?ndern, damit mehr Frauen einen MINT-Beruf w?hlen?

Neben weiblichen Vorbildern im privaten Umfeld halte ich die Ver?nderung des gesellschaftlichen Rollenverst?ndnisses für entscheidend. Auch wenn sich im 21. Jahrhundert ja schon viel in Sachen Emanzipation getan hat, findet man im Fernsehen, in der Werbung und im allt?glichen Umfeld immer noch sehr typische Rollenbilder. Das pr?gt über Generationen hinweg und kann leicht dazu führen, dass M?dchen und Frauen sich bewusst oder unbewusst in bestimmte Berufe gedr?ngt fühlen.