ISOQC: Quantenkommunikation mit integrierter Optik im Zusammenhang mit supraleitender Elektronik

?berblick

Quanteneffekte für eine sichere Kommunikation

Sichere Kommunikationsnetzwerke sind in der modernen Welt von zentraler Bedeutung. Der Schutz kritischer Infrastruktur, verl?sslicher Handel oder auch die Wahrung der Privatsph?re sind fundamental darauf angewiesen, dass Dritte nicht den Datenverkehr mith?ren und manipulieren k?nnen. Um dies zu gew?hrleisten, werden permanent neue Verschlüsselungsverfahren entwickelt und genutzt. Die Quantenkommunikation erm?glicht einen Datenaustausch, dessen Sicherheit durch die Gesetze der Physik gew?hrleistet wird. Prinzipbedingt ist das unbemerkte Abh?ren einer Leitung unm?glich. Die Quanteneigenschaften, die man ausnutzt, sind jedoch extrem empfindlich auf St?rungen. Die Errichtung und der Betrieb eines Quanteninformationsnetzwerks mit stabilen Komponenten ist deshalb eine komplexe Aufgabe.

ISOQC – Eine Plattform für die Quantenkommunikation

Integrierte Optiken sind eine nützliche Plattform zur Manipulation von Quantenlicht. Viele Komponenten optischer Schaltkreise k?nnen wie bei elektrischen Mikrochips auf kleinstem Raum integriert werden. Das Ziel dieses Projekts ist die Erforschung einer Reihe von modularen Bausteinen, die bestimmte Operationen mit Quantenlicht durchführen. Der Baukasten umfasst die zentralen Elemente eines quantenoptischen Netzwerks, n?mlich die Erzeugung, Manipulation und Detektion photonischer Zust?nde. S?mtliche Bausteine müssen untereinander kompatibel sein und an ihren Schnittstellen optimal angepasst werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, werden etablierte Techniken aus der nichtlinearen Optik mit supraleitender Elektronik kombiniert. Dazu werden kristalline Strukturen wie Lithiumniobat genutzt. In diese k?nnen optische Schaltungen in Form von Wellenleitern ?eingeschrieben“ werden. Dieses Vorgehen gew?hrleistet eine hohe Stabilit?t, geringe Verluste sowie eine kompakte Bauform. Die ultrasensitive Messung photonischer Zust?nde erfolgt mittels supraleitender Detektoren. Neben der hohen Genauigkeit haben diese den Vorteil, dass die Signale mit geringer Leistung und hoher Geschwindigkeit verarbeitet werden k?nnen. Eine der gr??ten Herausforderung besteht darin, unter den Betriebsbedingungen der Supraleiter (u. a. Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt) die Funktionalit?t zu bewahren. An der Nachwuchsgruppe in Paderborn werden die dafür n?tigen Kompetenzen im Bereich der nichtlinearen Quantenoptik und der supraleitenden Detektortechnologie zusammengeführt.

Durch die Forschung werden wichtige Ergebnisse für die Integration von Quantenkommunikationssystemen erwartet. Neben den Fortschritten zur Erzeugung, Manipulation und Detektion von Licht ist vor allem die modulare Bauweise von zentraler Bedeutung. So wird eine gr??ere Flexibilit?t für weitere Forschung und für breitere Einsatzm?glichkeiten erreicht. Beispielsweise k?nnen Komponenten so separat optimieren oder repariert werden, ohne dem ganzen System zu schaden.

Das Hauptziel dieses Projekts ist die Integrierung und Ausnutzung von hocheffizienten, supraleitenden Detektoren auf nichtlinearen Wellenleitern in Lithiumniobat, um neue Funktionalit?ten in der Quantenoptik zu erm?glichen. Die Herausforderung besteht darin, die Vorteile von Lithiumniobat zu bewahren, w?hrend der Nutzung von tiefen Temperaturen. Erste Schritte in diese Richtung haben wir bereits gezeigt. Neu an diesem Vorgehen ist die Verbindung dieser Komponenten und das Potenzial dieses Verfahrens zu verwirklichen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir die weltführende Lithiumniobattechnologie an der Universit?t Paderborn zusammen mit der supraleitenden Detektortechnologie vom National Institute for Standards and Technology (NIST), Boulder, Colorado vereinen. Wir planen, fünf ma?geschneiderte Komponenten zu demonstrieren, die die Vielfalt unserer modularen Vorgehensweise beispielhaft zeigen. Unter anderem geht es darum, die Eigenschaften des Lithiumniobatwellenleitersubstrats an den supraleitenden, dünnen Schichten anzupassen sowie die nichtlinearen Eigenschaften des Lithiumniobats bei tiefen Temperaturen zu optimieren.

Diese Komponenten werden in der Zukunft als Teile eines gro?en Quantenkommunikationssystems betrachtet, die als flexible und notwendige Verknüpfungen zwischen anderen Komponenten, die auf anderen Plattformen basieren, fungieren. Um Quantentechnologie und insbesondere die Quantenkommunikation zu entfalten, ist eine modulare Vorgehensweise sinnvoll, sodass einzelne Komponenten separat optimiert (und evtl. repariert) werden k?nnen, ohne dem ganzen System zu schaden. Langfristig gesehen wird sich erhofft, unsere Komponenten mit anderen Technologien anzupassen, um einen Mehrwert und mehr Funktionalit?t zu erm?glichen.

Key Facts

Profilbereich:
Optolelektronik und Photonik
Art des Projektes:
Forschung
Laufzeit:
08/2018 - 07/2023
Gef?rdert durch:
BMBF
Websites:
Homepage
F?rderkatalog des Bundes
Profilbereich Optolelektronik und Photonik
Projekt ISOQC

Detailinformationen

Projektleitung

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Prof. Dr. Tim Bartley

Mesoskopische Quantenoptik

Zur Person