Woran denken 365足彩投注_365体育投注@, wenn 365足彩投注_365体育投注@ das Wort Revolution h?ren? An den Sturm auf die Bastille, an vergangene Erlebnisse aus Ihrem Geschichtsunterricht? Oder an das Medium mit welchem 365足彩投注_365体育投注@ diesen Text nun lesen? Das Digitale erregt die Gemüter – und sorgt für Diskurs.
Am 25. Oktober nahm sich Bardo Herzig, Professor für Allgemeine Didaktik und Schulp?dagogik an der Universit?t Paderborn und Direktor des Zentrums für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ), der Frage an, ob der Begriff der Revolution im Hinblick auf die neuen digitalen M?glichkeiten des Lernens gerechtfertigt sei.
Aber was darf man sich denn nun unter digitalem Lernen vorstellen? Der Antwort auf diese Frage blieb Herzig nicht lange schuldig und pr?sentierte einige Beispiele, die wohl vielen lange in Erinnerung bleiben werden.
Augmented reality – so nennt man digitale Angebote, welche den realen Raum durch Zusatzfunktionen erg?nzen. Der Schüler kann die Seite in seinem Biologiebuch scannen und sieht kurz darauf eine dreidimensionale Projektion des menschlichen K?rpers auf seinem Tablet, die er beliebig drehen und wenden kann. Auf Wunsch k?nnen sogar die Sichtweisen ge?ndert werden, sodass nur die Muskeln oder Knochen in den Fokus genommen werden.
Dass man dieses Prinzip auch anders verwenden kann, demonstrierte Herzig, als er einige handtellergro?e Karten auf den Tisch legte und kurz darauf das Tablet für jede Karte eine andere Musikvariante abspielte. So erschienen auf dem Bildschirm die visualisierten Instrumente und S?nger, welche nach Belieben durch das Wegnehmen oder Hinzufügen neuer Karten ver?ndert werden konnten. Bei diesem Taschenorchester wird sich wohl mancher zurück in den Musikunterricht wünschen.
Ein anderer Aspekt, auf den der Referent abhob, war die M?glichkeit der Verzahnung von menschlichem und digitalem Lernen. Zukünftig wird die Frage, ob Cookies den Lernprozess von Schülern und Schülerinnen unterstützen k?nnen, von enormer Bedeutung sein.
Am Ende ist jedoch klar, dass Medieneinsatz kein Erfolgsrezept ex machina ist. Die entscheidende Frage muss sein: Welche Lernaktivit?t wird durch den Einsatz digitaler Medien sinnvoll unterstützt?
Vor diesem Hintergrund schloss Herzig seinen Vortrag mit dem Fazit, dass es sich weniger um eine Revolution, als vielmehr um einen Entgrenzungsprozess handelte. Nur die Parameter h?tten sich ge?ndert, doch von einer kompletten Umw?lzung der Verh?ltnisse (wie sie bei einer Revolution der Fall w?re) k?nne nicht die Rede sein.
Nun, da auch schon die ersten digitalen Schulbücher (BioBook NRW, mBook Gemeinsames Lernen für Geschichte) ausprobiert werden, bleibt abzuwarten, welche Schlüsse die Bildungspolitik aus diesen Entwicklungen ziehen wird.
Text: Yannik R?hr im Rahmen der Ringvorlesung "Mobile Medien im Schulkontext"