Ein m?gliches Konfuzius-Institut in Paderborn, die künftige Nutzung des Truppenübungsplatzes Auf der Lieth und die Weltkulturerbebestrebungen mit dem Paderquellgebiet waren drei Themen eines Treffens in der Paderborner Universit?t. Die Spitze der Paderborner Stadtverwaltung tagte gemeinsam mit der erweiterten Hochschulleitung. Bei der ersten Zusammenkunft dieser Art stellte Prof. Dr. J?rg Müller-Lietzkow, Prodekan der Fakult?t für Kulturwissenschaften, den Stand der Planungen für ein Konfuzius-Institut in Paderborn vor. Solche Institute haben die Aufgabe, Kenntnisse über die chinesische Kultur und Sprache in der Welt zu verbreiten. Vorbilder sind vergleichbare Institute für Sprache und Kultur wie beispielsweise das deutsche Goethe-Institut. Müller-Lietzkow unterstrich, dass die künftige Paderborner Einrichtung neben diesen Inhalten auch die Wirtschaft und den Sport mit einbeziehen wolle. Derzeit sei man dabei, mit einem Fragebogen das Interesse der Wirtschaft an einem solchen Institut zu ermitteln. Bürgermeister Heinz Paus und Uni-Pr?sident Prof. Dr. Nikolaus Risch waren sich einig, dass Stadt und Universit?t ein solches Projekt allein nicht umsetzen k?nnen.
Der Truppenübungsplatz Auf der Lieth k?nnte als m?gliches Freilandlabor unter anderem für die Universit?t genutzt werden, wo beispielsweise Roboter erprobt, Datennetzwerke getestet oder Themenkomplexe wie regenerative Energien erforscht werden k?nnten. Diese Vision der Universit?t brachte Pr?sident Nikolaus Risch als m?gliche Nutzung nach dem Abzug der britischen Streitkr?fte im Stadtgebiet ins Gespr?ch. Bei dem umfangreichen Prozess der Umwandlung der milit?rischen Fl?chen für zivile Zwecke (Konversion) geht es in Paderborn um fünf Kasernen mit einer Fl?che von etwa 375 Hektar. "Wir legen Wert darauf, die Universit?t in diesen Prozess intensiv einzubeziehen", betonte Bürgermeister Heinz Paus und bezeichnete die Konversion als gro?e Chance für Paderborn. "Wir wollen bei diesem Thema die ganze Stadt zum Nachdenken bringen und werden deshalb eine breite Bürgerbeteiligung durchführen", so Paus.
?ber die bisher sehr intensive und künftig auch weiter geplante Zusammenarbeit der Stadt mit dem Lehrstuhl für Materielles und Imaterielles Kulturerbe von Prof. Dr. Eva-Maria Seng von der Paderborner Universit?t beim Thema Paderquellgebiet berichtete Claudia Warnecke, Technische Beigeordnete der Stadt Paderborn. Die "Urbane Wasserlandschaft Paderborn", wie sie in der Bewerbung für die UNESCO offiziell bezeichnet wird, sei einmalig in der Verbindung von Naturph?nomen und angrenzender Baudenkm?ler, wie Dom, Kaiserpfalz oder Bartholom?us-Kapelle, so Warnecke. In einer jüngst durchgeführten mehrt?gigen Ideenwerkstatt seien neue Vorschl?ge entstanden, wie das Paderquellgebiet noch attraktiver werden k?nnte. "Wir sollten dieses für viele Paderborner Selbstverst?ndliche mehr noch als Einzigartiges begreifen", stellte Nikolaus Risch die gro?e Bedeutung des Paderquellgebietes heraus.
?ber den erfolgreichen Auftakt der Paderborner Rathausvorlesungen berichtete Bürgermeister Heinz Paus. Im Mai hatte erstmalig im Rahmen des Europatages der ehemalige Inhaber des Lehrstuhls für Amerikanistik an der Uni Paderborn, Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. Peter Freese, zur wechselvollen Geschichte transatlantischer Kulturkontakte gesprochen. "Wir wollen damit zeigen, über welch hohe wissenschaftliche Kompetenz die Universit?t verfügt, und wollen sie ein Stück weiter in die Stadt holen", so der Bürgermeister.
In einem halben Jahr wollen sich beide Seiten in der Paderborner Stadtverwaltung treffen. Hauptthema soll dann die Konversion sein.