In­tel­li­gen­te Schal­ter - Ge­b?u­de­steu­e­run­gen ka­bel­los und ef­fi­zi­ent

Intelligente Geb?udesteuerungen in Fabrikanlagen wie auch in

Privathaushalten werden für die Steuerung vieler Systeme wie Licht, Klima oder

Jalousien eingesetzt. Dabei werden – bislang meist über Kabel – zwischen den

Ger?ten mittels eingebauter Netzknoten Signale weitergegeben, um die Technik

entsprechend zu steuern. Auch Ger?te mit Funksteuerung sind m?glich, jedoch

sind die Reichweiten hier bislang sehr klein und h?ufig nur innerhalb eines

Raumes m?glich.

 

Bei solchen Installationen existieren h?ufig noch technische Probleme:

durch Defekte oder Umbau k?nnen Knoten verschwinden, die Kommunikation wird an

dieser Stelle verhindert. Es k?nnen St?rungen durch dynamische Ver?nderungen

auftreten, z.B. durch umherlaufende Menschen, oder Türen, die auf und zu gehen.

Auch St?rungen durch andere Ger?te auf gleichen Frequenzen sind m?glich. Wenn

viele Ger?te gleichzeitig senden, besteht ein sehr gro?es Signalaufkommen mit

vielen Redundanzen, auch st?ren sich die Knoten gegenseitig – das sogenannte

Broadcast-Storm-Problem. Bei ?berlastung kann 

die Kommunikation sogar v?llig zusammenbrechen. Intelligente

Geb?udesteuerung ist eine sehr nützliche Technik, bislang funktioniert sie jedoch

noch nicht effizient und die Installation gestaltet sich aufw?ndig,

insbesondere bei der Signalübertragung durch Kabel.

 

Gro?e Netze

mit vielen Ger?ten – bei kabelloser Installation – das ist das Ziel von Junior

Prof. Dr. Hannes Frey und seinem Mitarbeiter Rafael Funke. Die problematischen

Redundanzen wollen sie minimieren, indem sie Knoten entfernen und damit das

Netz ausdünnen. Dieses ist dadurch zwar st?ranf?lliger, aber mit der richtigen

Balance zwischen Netzdichte und Redundanzfreiheit kann dieses Problem

überwunden werden.

 

Dr. Hannes Frey und Rafael Funke bauen auf der herk?mmlichen

Funktionsweise auf: Jeder Knoten gibt ein empfangenes Signal genau einmal an jeden

seiner Nachbarn weiter. Trotz begrenzter Sendereichweite werden auf diese Weise

alle Ger?te im Netz erreicht. Frey und Funke konfigurieren das System so, dass es

dynamisch auf St?rungen reagieren kann: Spezielle Back-up-Knoten wiederholen

bei Bedarf – und nur dann – das Signal über Backup-Pfade. Mittels

Multi-Hop-Kommunikation funktioniert dies auch über nicht-vorhandene Ger?te

hinweg. Zus?tzlich k?nnen die Knoten durch algorithmische L?sungen der Mikrocontroller

auch bei geringer Speicherkapazit?t (kostengünstig) arbeiten.

 

Für die einzelnen Knoten werden in einem herk?mmlichen Schalter kleine

Platinen installiert, die vom Projektpartner Insta Elektro GmbH in Lüdenscheid

entwickelt und gebaut wurden. Neben Schaltern k?nnen auch Fernbedienungen oder

Bewegungsmelder als Eingabeger?te dienen.

 

Die

Konfiguration wurde bereits in Versuchsaufbauten und Simulationen mit 230

installierten Knoten getestet. Als Ergebnis konnten Hannes Frey und Rafael Funke

eine signifikante Steigerung in der Auslieferungsrate auf 95 Prozent verzeichnen

– dem Anteil der Knoten, die die Nachricht tats?chlich bekommen haben.

 

Das zweij?hrige

Forschungsprojekt wurde im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand

(ZIM) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit 180.000

Euro gef?rdert.

<link fileadmin aktuelles pressefotos april forschunginsight_maerz2012.pdf>M?rz-Ausgabe 2012 der Forschung inSight