Neue Stu­die der Uni­ver­si­t?t Pa­der­born un­ter­sucht die Rol­le von Wor­k­a­rounds in Or­ga­ni­sa­ti­o­nen

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Workarounds als Treiber für Prozessinnovationen

Als gezielte Abweichungen von Standardabl?ufen erm?glichen es Workarounds Mitarbeitenden, Hürden zu überwinden und ihre allgemeine Produktivit?t zu steigern. Obwohl deren Nutzung in Unternehmen weit verbreitet ist, sind viele Aspekte bisher nur wenig erforscht. Inwiefern Workarounds Prozesse innovieren k?nnen und so dazu beitragen, dass Unternehmen wettbewerbsf?hig bleiben, untersuchen Forscher der Universit?t Paderborn jetzt in einer neuen Studie.

?Workarounds entstehen h?ufig, wenn es eine geringe ?bereinstimmung zwischen Aufgabe und der zu verwendenden Technologie gibt. 365足彩投注_365体育投注@ helfen Mitarbeitenden, trotz dieser Diskrepanzen effektiv zu arbeiten“, erkl?rt Prof. Dr. Daniel Beverungen von der Universit?t Paderborn. Zusammen mit Dr. Christian Bartelheimer, beide von der Fakult?t für Wirtschaftswissenschaften, untersucht er die Rolle von Workarounds in Gesch?ftsprozessen. Dazu Bartelheimer: ?W?hrend das Business Process Management (BPM) sich traditionell auf die Gestaltung effizienter Gesch?ftsprozesse konzentriert hat, wurde die Bedeutung von Workarounds lange Zeit vernachl?ssigt. Neben uns in der Wirtschaftsinformatik beginnen auch Organisationsforschende damit, die komplexe Wechselwirkung zwischen Workarounds und Informationstechnologien zu analysieren. Indem wir im Wissenschaftskolleg beide Sichtweisen integrieren, k?nnen wir Workarounds dazu nutzen, die innere Funktionsweise von Prozessvariationen zu untersuchen und so die Dynamiken sich st?ndig ver?ndernder Gesch?ftsprozesse in Organisationen verstehen. Die st?ndige Anpassung der Prozesse an sich ver?ndernde Kundenbedürfnisse und Umweltfaktoren spielt in allen Wirtschaftsunternehmen eine zentrale Rolle, da so die langfristige Wettbewerbsf?higkeit sichergestellt wird“.

Fallstudie soll aussagekr?ftige Ergebnisse liefern

Die Wissenschaftler führen Fallstudien durch, um verschiedene Arten von Workarounds und deren Ursachen zu identifizieren. Dabei untersuchen sie sowohl die positiven als auch negativen Auswirkungen auf die Prozessqualit?t, die Einhaltung von Vorschriften und die Innovationsf?higkeit der Organisationen. Dafür führen sie u. a. Interviews mit Mitarbeitenden durch, die an verschiedenen Gesch?ftsprozessen beteiligt sind. Zudem analysiert das Team organisatorische Dokumente wie Prozessmodelle, Arbeitsanweisungen und E-Mails. ?Die Ergebnisse bieten wertvolle Einblicke in die allt?glichen Herausforderungen und kreativen L?sungen der Mitarbeitenden“, so Beverungen.

?Workarounds stellen sowohl Risiken als auch Chancen für Unternehmen dar. Auf der negativen Seite k?nnen sie zu Kontrollverlust, niedrigerer Prozessqualit?t und teilweise sogar zu rechtlichen Problemen führen. Auf der positiven Seite f?rdern sie Kreativit?t und Innovation, indem sie es den Mitarbeitenden erm?glichen, flexibel auf unerwartete Herausforderungen zu reagieren“, erg?nzt Bartelheimer.

Innovationspotenzial durch Workarounds

Unternehmen k?nnten den Wissenschaftlern zufolge von einem strukturierten Ansatz profitieren, der Workarounds systematisch nutzbar macht, um Gesch?ftsprozesse zu verbessern. Das k?nnte zu einer flexibleren Anpassung an neue Technologien und sich ver?ndernde Marktbedingungen führen.

Das Forschungsvorhaben wird ab Oktober als Teil des Paderborner Wissenschaftskollegs der Universit?t gef?rdert. Daran beteiligt werden auch Prof. Dr. Brian Pentland von der Michigan State University, USA, und Prof. Dr. Iris Beerepoot von der Utrecht University, Niederlande, sein.

Symbolbild (Universit?t Paderborn, Besim Mazhiqi).

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