Ta­gun­gen des Gra­du­ier­ten­kol­legs Au­to­ma­tis­men

Au­to­ma­tis­men und Struk­tur: Zu Pro­zes­sen der Auf­l?­sung und Zer­set­zung

Abschlusstagung des Graduiertenkollegs Automatismen

Universit?t Paderborn, 25.-27.01.2017
Senatssitzungssaal B 3.231

Plakat (PDF) | Flyer (PDF)

 

Das Graduiertenkolleg hat sich in seinen beiden Forschungsphasen mit Automatismen als Mechanismen der Strukturentstehung und als Kulturtechniken zur Reduzierung von Komplexit?t befasst. Als Automatismen werden hier Techniken, Routinen und Praktiken bezeichnet, die sich einer bewussten und zentralen Steuerung entziehen und doch in medialen, kulturellen und sozialen Prozessen zur Entstehung und Verfestigung von Strukturen beitragen.

Die Abschlusstagung des Kollegs greift diese Perspektive auf und konfrontiert sie mit der Frage, ob und inwiefern Automatismen auch zur Aufl?sung und Zersetzung von Strukturen beitragen k?nnen – in produktiver wie in destruktiver Weise. Es soll danach gefragt werden, ob und wie Automatismen selbst an der Zersetzung von Strukturen beteiligt sind, etwa in regelhaft auftretenden Prozessen der Erosion, der Abnutzung im Gebrauch, des Formverlusts, des Verfalls oder der Dekomposition. Darüber hinaus geht es um die Frage, wie Automatismen selbst zersetzt werden, in ihrer Wirkung ausgehebelt oder gegeneinander gerichtet werden k?nnen, etwa in subversiver Aneignung oder der Umdeutung von Normen und Normalit?tsvorstellungen.

Der Abschluss des Graduiertenkollegs soll also mit einer Debatte um Aufl?sung und Zersetzung von Struktur – durch, trotz oder mittels Automatismen – gewürdigt werden. 

 

Kontakt: koord@gk-automatismen.upb.de
Um Anmeldung wird bis 15. Dezember 2016 gebeten.

Anreise: Eine Wegbeschreibung zum Tagungsort finden 365足彩投注_365体育投注@ unter:

http://www.upb.de/anreiselageplan

 

 

Programm

 

Mittwoch, 25.01.2017

18.00                            Begrü?ung

18.30–20.00                Keynote

Christoph Asendorf (Frankfurt/O.): Das Feste und das Ver?nderliche – R?umliche Settings in der Kunst- und Kulturgeschichte des 16. Jahrhunderts

ab 20.00                      Empfang

 

Donnerstag, 26.01.2017

9.30–11.00                  Panel 1: Automatismen und Struktur

Hartmut Winkler (Paderborn)
Strukturbildung und Strukturaufl?sung. Sind Automatismen Teil einer zyklischen Restrukturierung?

Hannelore Bublitz (Paderborn)
Automatismen – Strukturbildung – Zersetzung von Strukturen

 

11.30–13.00                Panel 2: Modellierung und Zersetzung

Bettina Wahrig (Braunschweig)
Die Serie, der Zelltod und die Agonie der Erkl?rung: Paradoxien der Toxizit?tsbestimmung in seriellen Tests 1880–2016

Martin Müller (Berlin)
Leben, Code, Chaos – Automatismen in Erwin Schr?dingers negentropischen Erz?hlungen

 

14.30–16.30                Panel 3: Interferenz und Wiederholung

Christian K?hler (Paderborn)
Struktur und Zersetzung. Eine kleine Metaphorologie der Automatismenforschung

Timo Kaerlein (Paderborn)
Engel der Geschichte und Tragik der Allmende. Thesen zum Katastrophischen der Automatismen

Mirna Zeman (Duisburg/Essen)
Moden, Zynismen, Entstaltungsautomatismen

Cristina Besio (Hamburg)
Organisationale Devianz. Schleichende Ver?nderungen durch Wiederholung in Organisationen

 

17.00–18.30                Panel 4: Performanz und Un-/Ordnung

Norbert Otto Eke (Paderborn)
Zersetzung(en) der textuellen Ordnung: Theater ohne Drama

Martina Leeker (Lüneburg)
Theater und Automatismen. Warum sich Theater/Performance mit Zersetzungen so schwer tun

 

ab 20.00                      Filmprogramm (Raum E 2.122)

Kuratiert von Annette Brauerhoch (Paderborn): Collateral Damage – Filmische Zersetzungen

 

 

Freitag, 27.01.2017

09.30–11.00                Panel 5: Individuation und Subjektivierung

Renate Wieser (Paderborn)
Sind Künstler_innen kreativ? Was Kreativit?t für die Neustrukturierung von Lebens- und Arbeitswelten bedeutet 

Oliver Leistert (Lüneburg)
Relationen der Aufl?sung sind Relationen der Konstituierung. ?berlegungen zur Ontogenese digitaler Milieus im Anschluss an Gilbert Simondon

 

11.30–13.00                Künstlerische Keynote

Haus Bartleby, Zentrum für Karriereverweigerung (Berlin)

Die Bartleby-Strategie – Gesellschaftlicher Fortschritt durch Karriereverweigerung

 

14.30–16.00                Panel 6: Labilit?t und Stabilisierung

Ulrike Vedder (Berlin)
Herzstich, Zerfall, Aufschub: Literarische Funktionen des Sterbens

Rebekka Ladewig (Weimar/Berlin)
Schwindelexperimente. Zur Somatik des impliziten Wissens bei Michael Polanyi

 

16.30–18.00                Panel 7: Vernichtung und Verteilung

Tobias Conradi (Potsdam)
Verteilte Entscheidung – Zersetzte Verantwortung? Automatismen und das ?Problem of Many Hands?

Christian Dries (Freiburg)
Urteilskraftmaschinen. Verwaltungsutopie und Vernichtungspraxis im ?Dritten Reich?

 

18.30–19.30                Panel 8: Aufl?sung

Irina Kaldrack (Braunschweig)/Theo R?hle (Karlstad/SWE)
Postdocs in Aufl?sung
 

Julius Othmer (Braunschweig)/Andreas Weich (Braunschweig/Paderborn)
?Eben war er doch noch da...?. Entstehung und Zersetzung von und durch Automatist_innen