Wis­senschaft als ?Ver­tei­di­gung für De­mokratie” – March for Sci­ence-Talk im AStA-Stadtcam­pus

Am 14. April fand im AStA-Stadtcampus der Universit?t Paderborn der ?March for Science-Talk“ statt. Als Beitrag zum internationalen ?March for Science“ (Marsch für die Wissenschaft) trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Universit?t zu einer Podiumsdiskussion zu den Themen Fake-News und Verantwortung von Wissenschaft.

Es diskutierten: Prof. Dr. Birgitt Riegraf, Pr?sidentin der Universit?t Paderborn, Prof. Dr. Merle T?nnies, Sprecherin des Senats und Anglistin, Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. Peter Freese, Amerikanist, sowie Prof. Dr. Volker Peckhaus, Dekan der Fakult?t für Kulturwissenschaften. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Vorstandsmitglied des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) Matthias de Jong.

?Das Problem in Amerika ist ein starker Widerstand gegen das Intellektuelle – und das schon in den Schulen“, meint Peter Freese mit einem Blick auf das Bildungssystem in den USA. In über 1.000 Schulen würde die Evolutionslehre überhaupt nicht gelehrt werden, es mangele an Geschichtskenntnissen, ebenso sei die Allgemeinbildung erschreckend niedrig: ?Ich sehe in fehlender Bildung eine Gefahr für die Demokratie.“

Merle T?nnies sieht die Lage in Gro?britannien entspannter als in den USA, aber auch hier wirke sich der ?Brexit“ auf die Freiheit von Wissenschaft negativ aus: ?Es ist daher sehr wichtig, dass wir unsere Studierenden im kritischen und wissenschaftlichen Denken ausbilden.“ Dabei gehe es besonders darum, politische Aussagen und Umst?nde im Rahmen des gesellschaftlichen Kontextes zu hinterfragen bzw. einzuordnen.

?Unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen liefern nicht nur Fakten, sondern auch Theorien und Modelle“, gab Volker Peckhaus zu bedenken. Es sei für Au?enstehende nicht immer leicht, dies zu unterscheiden. Eine Tatsache stehe fest: Ein Modell sei in einer Situation gut, in einer anderen aber v?llig unbrauchbar. Wettermodelle würden beispielsweise gute Ergebnisse für die kommenden Tage liefern, Prognosen über l?ngere Zeit seien aber meist falsch.

Birgitt Riegraf setzte sich ausführlich mit der Aufgabe von Wissenschaft auseinander: ?Freie Forschung und Wissenschaft bildet eine zentrale S?ule der Demokratie.“ Es geh?re dazu, dass Forschung auch Erkenntnisse liefern k?nne, die der Politik nicht gefallen. ?Unsere Verantwortung ist es, ein Verst?ndnis von Wissenschaft in die Gesellschaft zu tragen. Das ist nicht immer einfach, da meist komplizierte Sachverhalte verst?ndlich erkl?rt werden müssen“, merkte Riegraf an. Auch offener Diskurs und Streit geh?rten für sie zur ?Verteidigung der Demokratie“.
 

Text/Fotos: Johannes Pauly

Foto (Universit?t Paderborn, Johannes Pauly): Gruppenbild
Foto (Universit?t Paderborn, Johannes Pauly), v. l.: Podiumsdiskussion beim ?March for Science-Talk“ mit Prof. Dr. Volker Peckhaus, Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. Peter Freese, Prof Dr. Merle T?nnies, Prof. Dr. Birgitt Riegraf und Matthias de Jong.