Forschungsorientierte Gleichstellungs- und Diversit?tsstandards
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft sieht die F?rderung der Chancengleichheit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als wichtigen Bestandteil ihrer Arbeit. Im Jahr 2008 wurden daher die ?Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der DFG“ verabschiedet. Die DFG-Mitglieder formulierten darin personelle und strukturelle Standards für eine nachhaltige Gleichstellungspolitik in der Wissenschafts- und Hochschullandschaft.
Als gemeinsames Ziel formulieren die ?Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“ den Frauenanteil auf allen wissenschaftlichen Karrierestufen deutlich zu erh?hen. Dabei dient das so genannte Kaskadenmodell als Leitgedanke. Danach ergeben sich die Ziele für den Frauenanteil einer jeden wissenschaftlichen Karrierestufe durch den Anteil der Frauen auf der direkt darunter liegenden Qualifizierungsstufe.
Im Rahmen der Vereinbarungen zu den ?Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“ haben sich die DFG-Mitglieder verpflichtet, Stellung zur Umsetzung der Standards zu beziehen und insbesondere Ziele für die Steigerung der Repr?sentanz von Frauen zu definieren. Die Universit?t Paderborn hat sich 2009 mit einer Stellungnahme an den ?Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“ beteiligt. Darin berichtet die Universit?t Paderborn über bestehende Ma?nahmen zur Durchsetzung der Chancengleichheit in der Forschung und schreibt weitere zukünftige Ma?nahmen, insbesondere im Hinblick auf die F?rderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses, fest. Beispielsweise wurden gezielt Ma?nahmen zur Steigerung des Frauenanteils an den Promotionen implementiert und nachhaltig verankert. 2011 erfolgte dann ein Zwischenbericht und 2013 ein Abschlussbericht zum Umsetzungsstand.
2010 wurde das Gleichstellungskonzept der Universit?t Paderborn im Rahmen der Umsetzung der ?Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“ von der DFG einstimmig als ?vorbildlich“ in das h?chste Umsetzungsstadium 4 eingestuft. Auch der Zwischenbericht (2011) und der Abschlussbericht (2013) der Universit?t Paderborn zur Umsetzung der ?Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“ wurden von der DFG in die h?chste Bewertungsstufe eingeordnet. Damit bescheinigt die DFG der Universit?t Paderborn die Weiterführung ein bereits erfolgreich etablierten Konzepts welche durch weitere innovative Ans?tze erg?nzt wird.
Die Beteiligung der Universit?t Paderborn an den ?Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der DFG“ war ein weiterer wichtiger Schritt zur Erreichung der Chancengleichheit im Wissenschaftsbereich. Als besonders wichtig herauszuheben ist dabei die gesteigerte Pr?senz des Themas in der gesamten Hochschule, insbesondere durch die Diskussion der Stellungnahme und daraus resultierender Ma?nahmen in allen Bereichen der Hochschule. Es konnten alle in der Stellungnahme neu formulierten Ma?nahmen im Berichtszeitraum umgesetzt werden Ebenfalls konnten die angestrebten Zielvorgaben erreicht werden. Im Berichtszeitraum konnte die Universit?t Paderborn ihren Professorinnenanteil (inkl. Juniorprofessuren) von 23,4 % (01/2008) auf 29,2 % (01/2012) steigern. Bei den Promotionen wurde die formulierte Zielvorgabe einer Steigerung des Frauenanteils von 5 Prozentpunkten im Berichtszeitraum weit übertroffen. Der Anteil von Frauen an den Promotionen konnte um 10 Prozentpunkte von 25,2 % (2008) auf 35,6 % (2012) gesteigert werden. Ebenfalls ist der Frauenanteil im gesamten Mittelbau im Berichtszeitraum von 24,3 % (01/2008) auf 35,1 % (01/2012) erheblich gestiegen.
2022 beschloss die DFG-Mitgliederversammlung den Ausbau des Aspektes Diversit?t im Text der ?Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“, um die Verwirklichung der chancengleichen Teilhabe aller Menschen in Wissenschaft und Forschung – auch intersektional – voranzutreiben. In diesem Zuge wurde auch der Titel auf ?Forschungsorientierte Gleichstellungs- und Diversit?tsstandards“ angepasst.
Die Berichtsrunden 2009 - 2013
Im Rahmen der ?Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der DFG“ waren die Mitgliedshochschulen aufgefordert, in drei Runden Berichte zur Umsetzung der Gleichstellungsstandards einzureichen. Diese wurden von einer Arbeitsgruppe bewertet.
Die Universit?t Paderborn beteiligte sich an allen drei Berichtsrunden. Alle drei Berichte wurden von der DFG in die h?chste Bewertungsstufe eingeordnet. Damit bescheinigt die DFG der Universit?t Paderborn ein erfolgreich etabliertes Gleichstellungskonzept mit innovativen Ans?tzen.
Vorgehen von 2013 - 2017
Die Mitgliederversammlung der DFG hat am 3. Juli 2013 ein Ma?nahmenpaket verabschiedet, welches einen st?rkeren Fokus auf die zahlenm??ige Entwicklung der Frauenanteile setzt. Insbesondere die Postdoc-Phase und das Berufungsgeschehen werden als entscheidende Stellen im Karriereverlauf gesehen, auf denen bei den weiteren Bemühungen ein Fokus zu legen sei. Zu diesem Ma?nahmenbündel geh?rt eine j?hrliche Abfrage bei den Mitgliedshochschulen zu den Frauenanteilen auf den verschiedenen wissenschaftlichen Karrierestufen, die erstmals 2014 gestartet wurde.
2017 hat eine von der Mitgliederversammlung eingesetzte Arbeitsgruppe Empfehlungen für die Fortführung der Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards erarbeitet. Diesen haben sich die Mitglieder der DFG in ihrer Sitzung im Juli 2017 angeschlossen und ihre Selbstverpflichtung erneuert. Angesichts der positiven Entwicklungen in der Gleichstellung der Universit?ten sollen die Berichte zur Umsetzung der Standards verschlankt werden. Die Mitglieder sollen künftig alle zwei bis drei Jahre qualitative Berichte zu wechselnden Schwerpunkthemen einreichen.
Zus?tzlich zur Fortsetzung der ?Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der DFG“ verabschiedeten die Gremien die Ausarbeitung eines qualitativen Gleichstellungskonzepts und seine Umsetzung bis Ende 2018. Bei der Erstellung des Gleichstellungskonzepts will die DFG ihre F?rderverfahren und -instrumente auf m?gliche strukturelle Hemnisse hin untersuchen und die Gleichstellung von Frauen und M?nnern durch geeignete Ma?nahmen f?rdern. Darüber hinaus soll das F?rderhandeln auf die Aspekte Karriere und Personalentwicklung sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Partnerschaft oder Familie geprüft werden. Als erste konkrete Ma?nahmen beschlossen die Gremien etwa für das Emmy Noether-Programm die Abschaffung der zw?lfmonatigen Residenzpflicht im Ausland sowie die Einführung eines zweckgebundenen Familienzuschlags für Kongress- und Forschungsreisen. Darüber hinaus sollen Frauen in allen Verfahren st?rker an den Begutachtungsprozessen beteiligt werden.
Bereits im M?rz 2017 hatte die DFG für ihre Entscheidungsgremien und deren Untergremien einen Zielwert von 30 % Wissenschaftlerinnen beschlossen. Diese Zielzahl bezeichnet die DFG als ambitioniert, weil die deutlich über den derzeitigen Professorinnenanteil von 22 % hinausgeht.
Qualitatives Berichtswesen seit 2018
Die Mitgliederversammlung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat 2018 eine qualitative Berichtspflicht beschlossen. Ziel des qualitativen Berichtswesens ist die Etablierung eines offenen Erfahrungsaustausches zwischen den Mitgliedseinrichtungen zu den jeweiligen, von diesen gew?hlten Schwerpunktthemen. Dabei wird der Einbezug erfolgreicher und weniger erfolgreicher Praxisbeispiele einschlie?lich ihrer Rahmenbedingungen – basierend auf dem Gedanken des kollegialen Voneinanderlernens – als besonders zielführend erachtet. Die gew?hlten Schwerpunktthemen sollen die Mitgliedseinrichtungen zur (Selbst-)Reflexion anregen und ihre Organisationsentwicklung unterstützen. Je Berichtszyklus wird ein von der DFG organisierter, eint?giger 365足彩投注_365体育投注@ stattfinden, deren Adressat die Hochschulleitungen sind.
Für die erste Berichtsrunde 2018-2020 hat die Universit?t Paderborn Berichte zu den Schwerpunktthemen ?Entlastung von Wissenschaftlerinnen für die Gremienarbeit“ und ?Rekrutierungsverfahren zur Gewinnung von Wissenschaftlerinnen“ erstellt. In der zweiten Berichtsrunde 2020-2022 folgten Berichte zu den Schwerpunktthemen "Erh?hung des Frauenanteils in der Postdoc-Phase" und "Umgang der Hochschulen mit dem Thema Vielf?ltigkeit/Diversit?t".
Informationen zum aktuellen Umsetzungsetzungprozess finden 365足彩投注_365体育投注@ auf der Webseite der DFG.