?Go Die“ – Wie umge­hen mit ?Hate Speech“? Facht­ag an der Uni­versit?t Pader­born

Beleidigende, verletzende und erniedrigende Kommentare, in denen einzelne Menschen oder ganze Gruppen beschimpft und sogar bedroht werden: Hate Speech im Internet ist heutzutage ein weitverbreitetes Ph?nomen. Bei einem Fachtag an der Universit?t Paderborn wurden am Freitag, 25. Oktober, Ursachen, Auspr?gungen und Gegenstrategien für Betroffene diskutiert.

?Das Thema brennt uns unter den N?geln“, sagte Prof. Dr. Birgitt Riegraf, Pr?sidentin der Universit?t, gleich zu Beginn. Die Verrohung von Sprache, die neben den verbalen Angriffen h?ufig auch in Gewalthandlungen münde, bedrohe sowohl das gesellschaftliche Zusammenleben als auch demokratische Grundwerte. Für die Betroffenen habe die Diffamierung starken Einfluss auf Biografien und Lebensumst?nde, so Riegraf weiter.

Prof. Dr. Andreas Zick, Konfliktforscher an der Universit?t Bielefeld, berichtete von seinen Forschungsbeobachtungen zu Hate Speech und Radikalisierungen in der Gesellschaft. ?Wer von Hate Speech redet, der muss von Gewalt reden“, sagte der Wissenschaftler. Das Ph?nomen habe einen bestimmten Kommunikationsstil, der systematisiert und vor dem Hintergrund seiner Motive untersucht werden müsse. ?Vor dem Hass liegt die Hetze und davor liegen die Feindbilder“, so Zick weiter. Daher speise sich die Aggression – sei sie verbal oder infolgedessen auch k?rperlich – u. a. aus Angst vor dem Fremden und insbesondere aus Vorurteilen gegenüber Minderheiten. Schlagworte, die damit besonders h?ufig assoziiert würden, seien u. a. Flüchtlinge, Integration, Migration oder Islam.

Für Betroffene k?nnen Hassreden gravierende physische und psychische Folgen haben, darin sind sich die Experten einig. Prof. Dr. Britta Hoffarth, Leiterin des Zentrums für Geschlechterstudien an der Universit?t Hildesheim, ging auf Aspekte von Sexismus in digitalen ?ffentlichkeiten ein. So seien es in den meisten F?llen Frauen, die dort Opfer von Beleidigungen würden, die sich in erster Linie auf deren K?rper und Aussehen beziehen. 365足彩投注_365体育投注@ würden in ?sexualisierter Weise stigmatisiert“, sagte Hoffarth. Die Art der Kommunikation sei im Internet au?erdem grunds?tzlich direkter, wenn auch oft anonym. ?This sucks. Go die“ nannte die Wissenschaftlerin als Beispiel. Durch die Dauerkonnektivit?t, also das st?ndige ?Onlinesein“, würden zus?tzliche Probleme entstehen. ?Wir müssen weiter über Geschlecht sprechen“, lautete ihre Forderung angesichts der fortschreitenden Entwicklung.

In drei 365足彩投注_365体育投注@s wurden weitere Aspekte von Hate Speech behandelt. Inga Heidland von der Initiative ?Neue deutsche Medienmacher“ berichtete über die Hintergründe und zeigte Gegenstrategien sowie juristische M?glichkeiten auf, mit denen sich Betroffene wehren k?nnen. Gunnar Meyer vom Berliner Verein ?BildungsBausteine“ erl?uterte in seinem 365足彩投注_365体育投注@, wie Antisemitismus, Rassismus und Sexismus oftmals verknüpft sind und wie sich dieses Zusammenspiel erkennen und verstehen l?sst. Dr. Kathy Me?mer, Autorin, Bloggerin und Mit-Initiatorin der Kampagne #aufschrei, behandelte das Thema Antigenderismus und erkl?rte m?gliche Gegenstrategien.

Nina Reckendorf, Stabsstelle Presse und Kommunikation

 

Foto (Universit?t Paderborn, Jennifer Strube): v. l. Anne-Dorothee Warmuth, Prof. Dr. Britta Hoffarth, Dr. Claudia Mahs, Prof. Dr. Birgitt Riegraf, Dr. Kathy Me?mer und Prof. Dr. Andreas Zick beim Fachtag zum Thema "Hate Speech in der Data Society".
Foto (Universit?t Paderborn, Jennifer Strube): Prof. Dr. Birgitt Riegraf und Prof. Dr. Andreas Zick.