?Die Reanimationsgrenze eines Menschen im Brandrauch liegt bei etwa 15 Minuten – vom Ausbruch des Brandes über die Alarmierung der Feuerwehr, die Anfahrt und die Personensuche bis zum Auffinden des Betroffenen. Insgesamt steht also für die Rettung nur sehr wenig Zeit zur Verfügung“, erkl?ren Torben Sauerland und Christina Sch?fer, wissenschaftliche Mitarbeiter beim Forschungsprojekt IRiS der Universit?t Paderborn. Das Team stellt sich die Frage, ob Smart Homes helfen k?nnen, Leben zu retten. IRiS (?Intelligente Rettung im Smart Home“) erforscht die Nutzung von Smart Home-Technik zur Unterstützung der zivilen Gefahrenabwehr bei der Menschenrettung und Brandbek?mpfung in Wohnh?usern. Die durch vernetzte Ger?te und Haustechnik generierten Daten k?nnten die Einsatzkr?fte dabei unterstützen, frühzeitig ein detailliertes Lagebild des Hauses zu erhalten, sodass Rettungsma?nahmen schneller und effizienter eingeleitet werden k?nnen. In Paderborn wurde dies in einer ersten ?bung der Feuerwehr simuliert.
In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms ?Forschung für die zivile Sicherheit“ gef?rderten Projekts IRiS arbeiten Partner aus der zivilen Gefahrenabwehr, der Forschung und der Smart Home-Branche gemeinsam an Fragestellungen zur Technik, Einsatztaktik, Akzeptanz und zum Datenschutz. IRiS ist im Oktober 2017 gestartet und hat eine Laufzeit von drei Jahren mit einem Gesamtprojektvolumen von 800.000 Euro. In dieser Zeit sollen verschiedene vernetzte Ger?te, z. B. Rauch- und Bewegungsmelder, untersucht werden, um Erkenntnisse über positive Einflüsse auf die Einsatztaktik zu gewinnen. Darauf aufbauend wird ein integriertes Konzept erarbeitet, das sowohl der Leitstelle als auch den anrückenden Einheiten effizienteres Handeln auf Basis der Smart Home-Informationen und -Funktionen erm?glicht. Von der Branddetektion über die Alarmierung und Anfahrt bis zur Einsatzbew?ltigung werden neue Einsatzm?glichkeiten untersucht. Dazu z?hlen beispielsweise die automatische Generierung eines Geb?udegrundrisses mit Statusinformationen aus dem Smart Home für die Einsatzkr?fte oder die automatisierte Steuerung von Fenstern und Türen.
Die ersten Konzepte und Ergebnisse wurden am 27. Juni in Paderborn evaluiert. In ihren Begrü?ungen betonten Bürgermeister Michael Dreier und Michael Beninde, Ordnungsdezernent des Kreises Paderborn, die Bedeutung derartiger Projekte im Rahmen der Initiative ?Digitale Modellregion Paderborn“. Nach einer kurzen Begrü?ung durch Prof. Dr.-Ing. Rainer Koch von der Universit?t Paderborn wurde die ?bung zusammen mit der Feuerwehr Paderborn und in Kooperation mit der Kreisleitstelle Paderborn am Smart Home Paderborn durchgeführt. Das Ziel der ersten ?bung im Projekt war es, Potentiale für die Nutzung und Anzeige von Sensoren eines Smart Home im Falle eines Wohnungsbrandes zu untersuchen.
Die Installation und Anbindung an das Smart Home wurde von der Firma SYMCON GmbH realisiert. Durch ein IRiS-Modul sollen sich zukünftig auch bestehende Smart Homes sicherer machen lassen. Die Anzeige und Aggregation der Smart Home-Informationen setzt die Firma Vomatec Innovation GmbH um. Im Anschluss an die ?bung wurden Potentiale und offene Fragestellungen mit den Beiratsmitgliedern des Projekts, z. B. Vertreter des Bundesamts für Bev?lkerungsschutz und Katastrophenhilfe, und geladenen G?sten diskutiert. Insbesondere Experten der Feuerwehr, wie der Leiter der Feuerwehr Paderborn Ralph Schmitz und der Leiter der Leitstelle Kreis Paderborn Marc Hammerstein, konnten Potentiale für eine neue Vorgehensweise bei Eins?tzen aufzeigen, die das Forschungsteam der Universit?t Paderborn am C.I.K. (Computeranwendung und Integration in Konstruktion und Planung) weiter ausarbeiten wird.
In weiteren ?bungen sollen auch automatische Reaktionen des Smart Homes erprobt werden, sodass schützende Ma?nahmen automatisiert ergriffen werden, z. B. die gezielte Lenkung des Rauches, indem Fenster und Türen ge?ffnet oder geschlossen werden.
Das Thema ?intelligente Rettung im Smart Home“ wird auch im Rahmen der Saftey Days 2019 an der Universit?t Paderborn aufgegriffen und erforscht. Vom 22. M?rz bis zum 24. M?rz werden hierzu 365足彩投注_365体育投注@s und eine eigene Challenge zum Mitmachen angeboten (siehe https://www.safetydays.de).