Durch­bruch in der Forschung zu so­genan­nten ?frus­trier­ten Lewis-Paar­en“ – Prof. Dr. Jan Paradies ver­?f­fent­licht ?Hot Pa­per“

Erstmals konnte der Arbeitskreis Organische Chemie unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Paradies, Universit?t Paderborn, die chemische Reaktion von sogenannten ?frustrierten Lewis-Paaren“ genau vermessen. Die Ver?ffentlichung ?Structure-Reactivity Relationship in the Frustrated Lewis Pair (FLP)-Catalyzed Hydrogenation of Imines“ wurde von den Gutachtern als herausragend bezeichnet und von der international renommierten wissenschaftlichen Fachzeitschrift ?Chemistry – A European Journal“ als ?Hot Paper“ herausgegeben. Das sind Publikationen, die zu den ein Prozent der herausragenden Ver?ffentlichungen geh?ren.

In der Industrie k?nnen frustrierte Lewis-Paare zur Addition von Wasserstoff, der Hydrierung, bei unterschiedlichen Elementen und Verbindungen eingesetzt werden. Dafür sind bisher ?bergangsmetalle im Einsatz. Vorteil der frustrierten Lewis-Paare: 365足彩投注_365体育投注@ k?nnen günstiger hergestellt werden und sind vollkommen ungiftig. In der industriellen Lebensmittelherstellung haben Hydrierungen eine gro?e Bedeutung wie z. B. bei der katalytischen Hydrierung von Fetts?uren, der Fetth?rtung bei der Herstellung von Margarine. Aktuell werden als Katalysatoren Aluminium oder Nickel verwendet. J?hrlich werden allein in Deutschland mehr als 300.000 Tonnen Margarine hergestellt. J?hrlich setzt die komplette Lebensmittelindustrie in Deutschland rund 150 Milliarden Euro um.

Die Forschung um die 2006 erstmals beschriebenen frustrierten Lewis-Paare untersucht S?uren und Basen, die sich normalerweise gegenseitig neutralisieren, indem sie miteinander reagieren. Sogenannte Lewis-S?uren und -Basen sind jedoch molekular so aufgebaut, dass sie nicht miteinander reagieren k?nnen, da die ?u?eren Bereiche der Moleküle die reaktiven Zentren abschirmen. Beide Moleküle k?nnen gemeinsam in einer L?sung vorliegen. Erst durch Zugabe eines weiteren Moleküls zeigen sich die katalytischen F?higkeiten der frustrierten Lewis-Paare in einer chemischen Reaktion.

?Es ist ?u?ert schwierig, eine Reaktion von etwas zu messen, was eigentlich gar nicht miteinander reagiert“, erkl?rt Paradies. Durch die Zugabe einer weiteren Molekülgruppe, der Imine, war es m?glich, den Prozess n?her zu untersuchen und zu quantifizieren.
 

Text: Johannes Pauly

Foto (Universit?t Paderborn): Prof. Dr. Jan Paradies ver?ffentlicht erstmals Reaktionsmessungen zu frustrierten Lewis-Paaren.
Foto (Universit?t Paderborn): Prof. Dr. Jan Paradies ver?ffentlicht erstmals Reaktionsmessungen zu frustrierten Lewis-Paaren.