Vom 13. Mai bis 31. Juli 2015 stellen Studierende des Faches Kunst in den landgr?flichen Salons des Schlosses Corvey Arbeiten aus, die im Wintersemester 2014/15 in der Malereiwerkstatt unter der Leitung von Prof. Dr. Jutta Str?ter-Bender entstanden sind. Zu sehen sind innovative Konzepte, die unerwartete Sichtweisen auf die Geschichte des Schlosses und dessen Tapeten werfen. Damit ist das Fach Kunst in den R?umen des Welterbes gleichzeitig mit einer weiteren Ausstellung von Studierenden zu Gast, dem Letter-ART Projekt Remember 1914-1918 im Barocksaal.
Ein Rundgang durch die landgr?flichen Salons des Schlosses beginnt im ?gelben Salon“. Auf vergoldeten Staffeleien pr?sentiert Erika Schrainer Acrylmalereien, die Ausschnitte der namengebenden Tapete dieses Salons zeigen.
Der Rundgang führt weiter in den ?blauen Salon“, der mit Originaltapeten aus dem 19. Jahrhundert beeindruckt. Zu den Portr?ts hessischer Landgrafen gesellt sich auf der linken Seite die künstlerische Arbeit von Maria Matic zu Corveyer Frauen. Angeregt durch die illusionistische Wirkung der Corveyer Tapeten und der auf ihnen dargestellten antiken Genien, deren Intensit?t sich unter dem Lichteinfall verst?rkt, suchte sie nach Materialien, die leicht zug?nglich waren, und integrierte diese als Kompositionsmittel in ihre Malereien. Eine formal-?sthetische Brechung erzielt sie, indem sie ihre Arbeit an einigen Stellen einrei?t. ?Auch im echten Leben wird früher oder sp?ter (fast) jede Tapete von der Wand gerissen und ersetzt“.
Im ?grünen Salon“, dem ehemaligen Schlafgemach des Herzogs, treffen Imagination und Wirklichkeit aufeinander. Auf den goldenen Staffeleien zur linken Seite pr?sentiert Rebekka Br?ker ein malerisches Werk, das die Atmosph?re des Salons einzufangen versucht und gleichzeitig einen Kontrast zwischen der Tapete des grünen Salons und den rot-braunen M?beln des Biedermeier schafft.
Der Rundgang führt weiter in den ?roten Salon“. Dort stellt Jula Timmer eine als Triptychon konzipierte Acrylmalerei aus, die das besondere Raumgefühl der Salons, hervorgerufen durch die zahlreichen Tapeten und Spiegel des Schlosses, wiedergibt. Ihre Arbeit ?soll die Grenzen zwischen realem Raum, Blick in den Spiegel und Blick auf die Spiegelungen der Salons zu einer konstruierten Wirklichkeit verschwimmen lassen, welche von den Farben der Tapeten und unterschiedlichen Perspektiven dominiert wird“, so Timmer.
In den Durchgangsr?umen zur Fürstlichen Bibliothek wird eine Reihe von Scherenschnitten gezeigt, die sich den berühmten Kinderliedern des sp?teren Bibliothekars August Hoffmann von Fallersleben widmen. Christiane Kreis schuf aus einem seiner wohl berühmtesten Werke ?Kuckuck, Kuckuck, ruft’s aus dem Wald“ eine dynamische Bildszene mit narrativem Charakter in unterschiedlich farbigen und gemusterten Tapetenmotiven.
Regina Koop pr?sentiert ein Zusammenspiel aus Acrylmalerei und Scherenschnitt. Ihre dreidimensionalen Objekte führen Schicht für Schicht durch die berühmtesten Titel des Liedermachers.
Text: Prof. Dr. Jutta Str?ter-Bender, Eva Capell
Kontakt: Prof. Dr. Jutta Str?ter-Bender
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