?Das macht die IT ein bis­schen grün­er“ – Wis­senschaftler des Heinz Nix­dorf In­sti­tuts der Uni­versit?t Pader­born forschen an grünem Pro­gramm für IT-Systeme – En­er­gieer­spar­nis und Sen­kung der In­vest­i­tion­skos­ten

Wie k?nnen IT-Systeme in punkto Energie und Kosten nachhaltig optimiert werden? In Zeiten von stetig steigendem Stromverbrauch und gleichzeitiger Rohstoffknappheit fühlt man dieser immer bedeutsamer werdenden Frage im Heinz Nixdorf Institut der Universit?t Paderborn auf den Zahn. Hier forscht die Fachgruppe ?Entwurf paralleler Systeme“ unter Leitung von Prof. Franz Rammig an kosten- und energieeffizienten L?sungen zum Betrieb von Informations- und Kommunikationssystemen.

Ein Forschungspunkt sind ungenutzte Kapazit?ten von Festplatten – wie im heimischen PC. Obwohl diese heutzutage mit einem Speichervolumen von mehreren Hundert Gbyte leistungsstark sind, wird der Speicherplatz nur gering genutzt. Um ihn auszusch?pfen, entwickeln die Paderborner Wissenschaftler eine Software, die es erm?glicht, die freien Kapazit?ten für Datensicherungen in Form von sogenannten Cloud-Backupservices zu nutzen, welche die Daten über das Internet sichern und jederzeit verfügbar machen. ?Bei der Entwicklung der Software müssen wir aber eine Reihe von Rahmenbedingungen beachten“, erkl?rt Dr. Simon Oberthür, Mitarbeiter von Prof. Rammig. ?An erster Stelle z?hlen hierzu die Sicherheit der Daten, die Gew?hrleistung eines ungest?rten Betriebs sowie die uneingeschr?nkte Verfügbarkeit des Backups“. Denn natürlich darf es nicht passieren, dass die Backups, für die man zu Hause oft eine externe Festplatte besitzt, im Ernstfall nicht verfügbar sind.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie f?rdert im Rahmen des Programms ?IT2Green“ vision?re Projekte, die den Energiebedarf von IT-Systemen senken. Das Projekt ?AC4DC – Adaptive Computing for Green Data Centers“, in dem das Heinz Nixdorf Institut forscht, ist eines von zehn gef?rderten Projekten.

?AC4DC“ konzentriert sich dabei nicht nur auf das Thema der Datensicherung, sondern setzt bei der Energie- und Kostenoptimierung von IT-Systemen auf eine ganzheitliche Betrachtung. Hierbei werden die Nutzer und Endger?te wie PCs als auch die Infrastruktur der Rechner mitsamt ihrer Kühl- und ?berwachungssysteme berücksichtigt. Es sollen intelligente Formen zur Auslastung der Rechner, der Infrastruktur und des Datenmanagements entwickelt werden. Die Verbindung von Rechenzentren und Endger?ten erm?glicht dann erhebliche Energieeinsparungen sowie die Auslastung von Stromnetzwerken. ?Mit unserer Software-L?sung werden wir durch den Verzicht auf zus?tzliche Hardware und die clevere Ausnutzung der vorhandenen Infrastruktur Investitionskosten und Energie sparen“, ist sich Oberthür sicher: ?Das macht die IT ein bisschen grüner.“
 


 
Das Heinz Nixdorf Institut ist ein interdisziplin?res Forschungsinstitut der Universit?t Paderborn. Ziel ist es, die Forschung auf anwendungsnahen Gebieten der Informatik und Ingenieurwissenschaft zu st?rken. Im Zentrum stehen technische Systeme, die auf dem Zusammenwirken von Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Informatik beruhen. Typisch für derartige Systeme sind Erzeugnisse der Informations- und Kommunikationstechnik, der Verkehrstechnik, des Maschinenbaus und der Medizintechnik. Am Institut wirken acht Professoren mit etwa 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Etwa ein Viertel der Forschungsprojekte der Universit?t Paderborn entfallen auf das Heinz Nixdorf Institut und pro Jahr promovieren hier etwa 30 Nachwuchswissenschaftler/innen.

Foto (Universit?t Paderborn, Heinz Nixdorf Institut): Im Heinz Nixdorf Institut stehen mehr als 250 Arbeitsplatz-Rechner. Auch deren freie Kapazit?ten k?nnte man mit der neuen Software nutzen, so Dr. Simon Oberthür.
Foto (Universit?t Paderborn, Heinz Nixdorf Institut): Im Heinz Nixdorf Institut stehen mehr als 250 Arbeitsplatz-Rechner. Auch deren freie Kapazit?ten k?nnte man mit der neuen Software nutzen, so Dr. Simon Oberthür.