Knapp acht Monate ist es her, dass Christoph Sorge nach Paderborn gekommen ist. ?Die Stadt gef?llt mir, ich bin positiv überrascht“, erkl?rt der 30-J?hrige. Der Grund für seinen Umzug in die Paderstadt: Seit M?rz dieses Jahres arbeitet Christoph Sorge als Juniorprofessor am Institut für Informatik der Paderborner Universit?t. Als assoziiertes Mitglied der Arbeitsgruppe Codes und Kryptographie kümmert er sich insbesondere um das Gebiet Sicherheit in Netzwerken.
?Ich hatte schon vor, eines Tages an die Uni zurückzugehen“, sagt der Juniorprofessor, der vor seiner Anstellung in Karlsruhe und Heidelberg Station machte. An der Universit?t Karlsruhe (TH) schloss er 2007 nach vorangegangenem Studium der Informationswirtschaft seine Promotion ab. Thema war die Entwicklung verteilter Empfehlungssysteme und die damit verbundene Sicherstellung des Datenschutzes.
Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf dem juristischen Blickwinkel: ?Meine Dissertation ist auch durch einen Juristen betreut worden und hatte zur H?lfte juristische Inhalte“, so Sorge, dessen Spezialgebiete Datenschutz- und Telekommunikationsrecht sind. ?Da kenne ich nicht nur die juristische Seite, sondern bin als Informatiker auch mit der Technik vertraut“, nennt er einen Vorteil gegenüber reinen Juristen in diesem Gebiet.
Vor seinem Wechsel an die Paderborner Universit?t war Christoph Sorge für den japanischen Elektronikkonzern NEC in Heidelberg im Forschungszentrum für Netzwerktechnik t?tig. In Paderborn arbeitet er nun gemeinsam mit seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Ronald Petrlic an anwendungsorientierten Themen der Sicherheit in Netzwerken. Unter anderem besch?ftigen sich die Beiden aktuell mit intelligenten Stromz?hlern, die anders als die klassischen Stromz?hler jede Viertelstunde den aktuellen Stromverbrauch eines Haushalts an den Energieanbieter senden.
?Diese Entwicklung ist keinesfalls neu, es gibt bei dieser Vorgehensweise allerdings noch Probleme in Sachen Datenschutz“, erkl?rt Sorge. So ist bisher für die Energiekonzerne fast exakt ablesbar, wann in einem Haushalt die Waschmaschine, die Dusche oder die Spülmaschine verwendet wird. ?Ich sehe hier ein gro?es Datenschutzproblem und auch Juristen haben schon die H?nde über dem Kopf zusammengeschlagen“, so der Juniorprofessor, der sich daher genauer mit den Techniken besch?ftigt, die vermeiden sollen, dass der Energieversorger wei?, wer gerade wofür Energie verbraucht. ?Natürlich soll die positive Funktionalit?t beibehalten werden, aber dennoch gilt es, das Datenschutzinteresse zu berücksichtigen“, informiert Sorge.
Bisher bewegen sich die Forschungsarbeiten des Neu-Paderborners noch auf der theoretischen Ebene. Es soll jedoch – auch im Rahmen von ausgeschriebenen Abschlussarbeiten – verst?rkt die technische Umsetzung in den Blick genommen werden, so dass im Frühjahr 2011 mit ersten anschaulichen Ergebnissen zu rechnen ist.
Katharina B?tz (Artikel/Foto)
Kontakt:
Jun.-Prof. Dr. Christoph Sorge
Fachgebiet Sicherheit in Netzwerken
05251/60-6691
christoph.sorge@uni-paderborn.de