Mit dem Thema ?Verbraucherrisiken durch Antibiotikaeinsatz in der Landwirtschaft – Kann Rohkost gef?hrlich sein?“ beendete Prof. Dr. Manfred Grote seine aktive Zeit als Hochschullehrer an der Universit?t Paderborn. Am Montag, 27. Januar, lud das Department Chemie zum Vortrag des analytischen Chemikers ein. Seine Familie sowie zahlreiche Interessierte und Weggef?hrten verabschiedeten Manfred Grote und folgten noch einmal einem seiner Vortr?ge. Unter ihnen auch Prof. Dr. Torsten Meier, Dekan der Fakult?t für Naturwissenschaften, Prof. Dr. Dorothee M. Meister, Vizepr?sidentin für Lehre, Studium und Qualit?tsmanagement, und Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekret?r der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der sich als ehemaliger Referatsleiter für Tierschutz und Tierarzneimittel im Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Nordrhein- Westfalens für die Forschungen Grotes eingesetzt hatte.
Die m?glichen gesundheitlichen Risiken für den Menschen durch den jahrzehntelangen Antibiotikaeinsatz in der Landwirtschaft standen im Mittelpunkt des Abschiedsvortrags. Aus vielen Jahren interdisziplin?rer Forschung zog Prof. Dr. Manfred Grote in der Vorlesung Bilanz.
In deutschlandweiten Kooperationen, unter anderem mit der FH Südwestfalen, Abteilung Soest, dem Max-Rubner Institut in Detmold, der FU Berlin und der Tier?rztlichen Hochschule Hannover, befasste er sich u. a. mit Gülle als Wirtschaftsdünger, der auf Ackerfl?chen verteilt wird und von Tieren stammt, die mit Antibiotika behandelt wurden. Dabei wurde untersucht, inwieweit durch die gro?fl?chige Anwendung von Antibiotika in der Massentierhaltung Arzneistoffrückst?nde und multiresistente Krankheitskeime von Ackerb?den aufgenommen und durch die Bepflanzung dieser mit Gemüse in die Nahrungsmittelkette gelangen. Um die Antibiotikarückst?nde nachzuweisen, entwickelte die Arbeitsgruppe um Prof. Grote Analyseverfahren und lie? Versuchsackerfl?chen anlegen.
Vor dem Hintergrund der Zunahme und Verbreitung bakterieller multiresistenter Krankheitserreger k?nnen für den Verbraucher besondere Risiken entstehen. Durch konsequente Einhaltung hygienischer Bedingungen sowohl bei der Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln als auch bei der Zubereitung im Privathaushalt (Küchenhygiene!) k?nnte der Schutz vor Infektionen erh?ht werden. Spurenanalyse und bakteriologische Untersuchungen führten im Rahmen des Verbundprojektes RESET (?ESBL and (fluoro)quinolone Resistance in Enterobacteriaceae“) zu neuen Erkenntnissen über die Antibiotika-Exposition von Verbrauchern und die Ausbreitung resistenter Keime durch Gemüseprodukte. Prof. Dr. Manfred Grote wird dem Projekt, das bis 2016 weitergeführt wird, auch in Zukunft beratend zur Seite stehen.