Die Ausstel­lungs­rei­he OPEN SPACE pr?­sen­tiert =gül­tig mit Ar­bei­ten von As­trid Hack, Alex­an­dra Ilievs­ka, Na­di­ne Neu­win­ger, Mi­ri­am No­wak, Frau­ke Pa­kutz, Mo­ni­ca Pe­la­zón Frai­le, Me­li­na R?s­ler

Er?ffnung am 21. Mai 2012 ab 19 Uhr im OPEN SPACE im Kunstsilo (S1.100), ab 20 Uhr in der Studiobühne Universit?t Paderborn / 365足彩投注_365体育投注@str. 100 / 33098 Paderborn / 22.-25. Mai 2012

Die Ausstellung ist die Abschlussarbeit des Seminars ?Crystal of Resistance - Kunst als Handlungsfeld“, das im WS 2011/12 unter der Leitung der Kuratorin Wiebke Gronemeyer im Bereich Kuratorische Praxis im Fach Kunst am Institut für Kunst, Musik, Textil der Fakult?t für Kulturwissenschaften stattfand.

Eine Studie des Zeitmagazins aus dem Jahr 2010 stellte fest, dass sich die Bereitschaft der Studenten, sich auf politischer Ebene aktiv ins Universit?tsgeschehen einzubringen, seit den 80er und 90er Jahren grundlegend ver?ndert hat. W?hrend vor 25 Jahren noch 54% angaben, sich für Politik zu interessieren, sind es jetzt gerade einmal noch 37%, von denen nur 14% sich überhaupt politisch engagieren wollen. 2002 waren es noch doppelt so viele.

Schaut man derweil auf das Feld der zeitgen?ssischen Kunst, dann ergibt sich allerdings ein anderes Bild: mehr und mehr empfinden Künstler und Ausstellungsmacher die politischen, sozialen und ?konomischen Lebensbedingungen, die sie umgeben, als Missstand, worauf sie durch ihre Arbeit aufmerksam machen wollen.

Diese Beobachtung war Ausgangspunkt des Seminars ?Crystal of Resistance - Kunst als Handlungsfeld“, das sich mit der Frage besch?ftigte, inwieweit Kunst einen Impuls für die Gesellschaft geben kann und/oder die Gesellschaft einen Impuls für Kunst gibt. Exemplarisch haben die Teilnehmer des Seminars diese Frage anhand ihrer eigenen künstlerischen Arbeit und der Installation ?Crystal of Resistance" des Schweizer Künstlers Thomas Hirschhorn für den Schweizer Pavillon auf der Venedig Biennale 2011 debattiert.

Kunst als Handlungsfeld zu begreifen bedeutet sich mit gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen und diese künstlerisch zu artikulieren. Dabei ist die eigene Rolle innerhalb der Gesellschaft Ausgangspunkt aller ?berlegungen zum eigenen Handeln - gleich gültig für den Künstler, Kurator und Betrachter. So stellt sich die Ausstellung der Frage, wie Gesellschaft strukturiert ist - ohne jedoch L?sungen vorgeben zu wollen. Vielmehr geht es darum, das Konfliktpotenzial von Kunst zu begreifen. Die Strategien der Verteilung/Umverteilung von Chancen, Ressourcen, Wissen, Hierarchien, Geschlechterrollen, usw. stehen zur Debatte: in welchem Verh?ltnis steht zum Beispiel die Verteilung von Ressourcen zur viel geforderten Chancengleichheit in einer Institution wie der Universit?t Paderborn?

Die Ausstellung =gültig ist unter diesem Vorsatz zu lesen. Die Doppeldeutigkeit des Begriffes "gleichgültig" steht im Vordergrund. Im g?ngigen Sprachgebrauch drückt der Begriff eine Form von Desinteresse aus. "Mir ist es gleichgültig" kann auch hei?en "mich betrifft es nicht". Doch im politischen Sinne kommt dem Begriff eine gar kontr?re Bedeutung zu: er verweist auf das fundamentale Prinzip der Demokratie, in der alles für alle gleicherma?en gilt.

Die Teilnehmer des Seminars sind selbst künstlerisch t?tig und haben sich für die Ausstellung zun?chst mit der Frage der Kontextualisierung ihrer künstlerischen Arbeiten besch?ftigt. Davon ausgehend entwickelten Astrid Hack, Alexandra Ilievska, Nadine Neuwinger und Frauke Pakutz das Konzept der Ausstellung, das sich im Spannungsfeld kuratorischer Praxis bewegt. 365足彩投注_365体育投注@ stellen nicht nur ihre eigenen Arbeiten aus, sondern haben auch die Künstlerinnen Melina R?sler, Miriam Nowak und Monica Pelazon Fraile eingeladen, sich mit ihren Arbeiten in den thematischen Kontext der Ausstellung zu begeben. Diese findet nicht nur im OPEN SPACE im Silo statt, sondern auch im Vorraum der Studiobühne. Die Kuratoren haben diesen Raum gew?hlt, um das Anliegen der Ausstellung aus der kulturwissenschaftlichen Fakult?t heraus in den Raum der Universit?t zu tragen, sozusagen es mitten auf den Campus zu bringen.

Die ausgestellten künstlerischen Arbeiten umfassen Medien wie Foto, Zeichnung, Collage, Installation und Skulptur. Zudem kommt dem Medium der Sprache eine besondere Bedeutung zu. Die Interpretation der Kunstwerke wird angeregt durch die Gegenüberstellung dieser mit Aussagen zu gesellschaftlich relevanten Themen, die für die Kunst ein Handlungsfeld darstellen. Auf dem Weg zwischen OPEN SPACE und Studiobühne finden sich solche Aussagen in Form von Umfrageergebnissen, die eine Bezugnahme der Themen der Ausstellung auf die Universit?t Paderborn herstellen.

Es ist nicht das Bestreben der Ausstellung komplexe Themen wie Bildung, Ressourcen oder Geschlechterrollen im Gro?en wie im Kleinen allumfassend zu behandeln, sondern vielmehr einzelne Beispiele zu nutzen um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Dabei geht es um das Zusammenspiel von Situation, Kontext, Intention und Handlung, sowohl für den Künstler, als auch den Betrachter. Dieses zu erm?glichen ist der Anspruch der Kuratoren der Ausstellung.

Kann Kunst zeigen, dass sie politisch wirksam ist, oder kann sie nur die Bedingungen schaffen um politisch wirksam zu werden? Dies ist die zentrale Frage, mit dem sich die Künstler und Kuratoren in der Ausstellung besch?ftigen, und die sie auch an den Betrachter stellen. Im Gegensatz zu Thomas Hirschhorn, um noch einmal auf den Ausgangspunkt des Seminars sprechen zu kommen, der seine Kunst als Gesellschaftskritik verstanden wissen m?chte, m?chte die Ausstellung dem Betrachter keine Meinung aufdr?ngen, sondern die M?glichkeit bieten, sich selbst eine kritische Meinung zu bilden. Die Auseinandersetzung mit den Kunstwerken bietet dafür einen Handlungsraum, der individuell genutzt und gestaltet werden kann.

Astrid Hack studiert Lehramt für Haupt-, Real- und Gesamtschulen in den F?chern Kunst und Geschichte im 6. Semester.

Alexandra Ilievska studierte an der Universit?t Paderborn von 2008 - 2010 Kunst und Kunstvermittlung. Im kommenden Semester schlie?t sie ihr Studium ab.

Nadine Neuwinger studiert Kunst auf Lehramt für Gymnasien und Gesamtschulen im 12. Semester.

Miriam Nowak studiert Lehramt für Gymnasium und Gesamtschulen in den F?chern Kunst und Deutsch im 9. Semester.

Frauke Pakutz studiert Lehramt für Grundschule in den F?chern Kunst und Gestalten im 9. Semester.

Monica Pelazon Fraile studierte an der Escuela de Arte de Huesca, Spanien. "Club Hogar" war ihre Abschlussarbeit im Jahr 2011.

Melina R?sler studiert Lehramt für Gymnasium und Gesamtschulen in den F?chern Kunst und Deutsch im 4. Semester.
 

Mit freundlicher Unterstützung der Fakult?t für Kulturwissenschaften und der Studiobühne der Universit?t Paderborn.
 

Ein <link fileadmin aktuelles pressefotos mai poster_voll.pdf _blank>Poster im PDF-Format steht zur Verfügung.