Bridging – Fremdsprache und Fachwissenschaft. Heterogenit?t im Inverted Classroom sowie digitales und soziales Lernen in der englischen Sprachwissenschaft
Kurzbeschreibung: Umbau der Pflichtveranstaltung Phonetics and Phonology durch die Verzahnung eines digitalen Lernraum in PANDA und der Lernveranstaltung über das Inverted-Classroom-Modell, die es den Studierenden erm?glicht, ihr eigenes Lernarrangement zu entwickeln, in dem sie die digitalen Technologien zur Vermittlung, zur Auseinandersetzung, zum Selbsttest und zum kritischen Hinterfragen benutzen.
Tags: Inverted Classroom, Flipped Classroom, Fremdsprachkompetenz, Kulturwissenschaften, Kompetenzerwerb, Heterogenit?t, Motivation, Selbststudium, Lehramtsausbildung, Tablets, soziale Interaktion, Self-Assessment
Die Idee des ?bridging“ drückt aus, dass bei der Vermittlung der Fachwissenschaft in den Neuphilologien die Kompetenz in der Fremdsprache eine zentrale Rolle spielt. Zur qualitativ hochwertigen fachwissenschaftlichen Bildung geh?rt auch eine qualitativ hochwertige sprachpraktische Erweiterung dieser Kompetenz. Beide Bereiche – Fremdsprache und Fachwissenschaft –sollen daher in diesem Projekt einer Kombination aus digitalem Lehr-Lernszenario und sozialem Lernkontext miteinander verbunden werden.
Problematisch ist hierbei die gro?e Heterogenit?t in Bezug auf das fremdsprachliche Kompetenzniveau der Studierenden. Zudem liegt die Anzahl der Teilnehmenden an der Pflichtveranstaltung "Phonetics and Phonology" im dreistelligen Bereich. Neben der Vermittlung, Vertiefung und Anwendung von fachwissenschaftlichen Kompetenzen steht immer auch die Hürde des Unterrichtens in der Fremdsprache Englisch zwischen Lehrenden und Studierenden. Daneben spielt auch die Motivation der Studierenden eine gro?e Rolle, die wichtigen Anteile des Selbststudiums wahrzunehmen. Insbesondere in der englischen Sprachwissenschaft ist es jedoch von gro?er Bedeutung, dass die in den Lehrveranstaltungen besprochenen Konzepte, Methoden und Theorien im Selbststudium vertieft und hinterfragt werden, um in den einzelnen Seminarsitzungen hierüber einen konstruktiven aber auch kritischen Austausch zu erwirken. Da die englische Sprachwissenschaft – anders als die Besch?ftigung mit englischer Literatur und Kultur – kein explizites Schulfach ist, erscheint die Motivation der Studierenden in diesem Bereich ihr Wissen eigenst?ndig zu erweitern, nicht immer sehr ambitioniert, obwohl gro?e Teile des Schulunterrichts auf der englischen Sprachwissenschaft fu?en.
Bis zum Sommersemester 2016 wurde die Veranstaltung im klassischen Format der frontalen Vorlesung angeboten. Aus Lehrendensicht war nur schwer zu erkennen, inwiefern die Studierenden sich mit den dargestellten Konzepten, Prinzipien und Theorien auseinandergesetzt und diese verstanden hatten. Um dies zu ?ndern, wurde die Veranstaltung seit dem WS 16/17 mit Hilfe der Inverted-Classroom-Methode umgestaltet. Dieses Format wurde bereits mehrfach mit dem E-Learning-Label der Universit?t Paderborn ausgezeichnet.
Allerdings hat sich gezeigt, dass es innerhalb der sehr gro?en Gruppe von Studierenden eine betr?chtliche Heterogenit?t in Bezug auf die Kompetenzstufen Wissen und Verstehen aber auch Vermitteln und Anwenden vorliegt. Ziel des Projekts ist es daher, eine Kombination zwischen der Inverted-Classroom-Methode, dem digitalen Lernraum in PANDA und der Lehrveranstaltung zu schaffen, die es den Studierenden erm?glicht, ihr eigenes Lernarrangement zu entwickeln, in dem sie die digitalen Technologien zur Vermittlung, zur Auseinandersetzung, zum Selbsttest und zum kritischen Hinterfragen benutzen.
Die Anwendung des Inverted-Classroom-Konzepts schafft ein Lernarrangement, welches den Studierenden erm?glicht, sich das erforderliche Grundwissen in ihrem eigenen Lerntempo unabh?ngig vom Lernort anzueignen. Die Faktoren zur F?rderung der Motivation und des selbstgesteuerten sind bereits im Inverted-Classroom-Konzept verankert. Besonders wichtig ist die ernsthafte Auseinandersetzung mit den Lerninhalten seitens der Studierenden.
Folgende digitale Formate stehen im PANDA-Lernraum zur Verfügung:
- Aktivit?ten, die das autonome und selbstgesteuerte Lernen der Studierenden f?rdern
- Lernvideos und Audiodateien mit speziell abgestimmten ?bungsformaten
- Self-Assessment-Tests zur ?berprüfung des angeeigneten Grundwissens, didaktisch abgestimmt auf die jeweiligen Kompetenzziele der Studierenden
- in Planung: Aktivit?ten, die das autonome und selbstgesteuerte Lernen der Studierenden f?rdern, z.B. ?bungen zur Lautproduktion, Fortschrittslisten, Scheduler, die zur Gruppenarbeit einladen
Die Schaffung des digitalen Lernraums wird durch die Unterstützung einer wiss. Hilfskraft sowie zwei studentischen Hilfskr?ften im Rahmen des Fellowships erm?glicht.
Neben diesen Elementen des digitalen Lernens treten Elemente des sozialen Lernens: In der Plenumsveranstaltung steht die aktive F?rderung an die Studierenden zur L?sung von Problemen im Vordergrund. In verschiedenen zu erarbeitenden methodischen Bl?cken sollen die Kompetenzstufen Wissen und Verstehen gesichert und die Kompetenzziele Anwenden und Analyse aufgezeigt werden. Die methodischen Bl?cke sollen neben den verschiedenen Kompetenzstufen und -zielen unterschiedliche Aktivierungs- und ?bungsformen, z.B. H?rsaalspiele, enthalten.
Folgende Ziele sollen erreicht werden:
- soziale Vernetzung der Studierenden, Austausch über Erfahrungen und Probleme
- soziale Interaktion als Form des Feedbacks, der positiven Best?rkung sowie der Begleitung und Unterstützung
- Aktivierung der Studierende
- F?rderung von kooperativem Lernen über Kleingruppen und differenzierten ?bungsformate
Hierfür ist es notwendig, neue digitale Lern- und Arbeitsformen zu schaffen. Die Erstellung von Frageformaten und kleineren anwendungsbezogenen Formaten, die ein forschendes Lernen aufzeigen, ist eine besondere Herausforderung, um das digital Erlernte im sozialen und kooperativen Lernen zu vertiefen und die Vermittlungskompetenz der Studierenden zu f?rdern. Durch die Anwendung und den Transfer des selbst erarbeiten Grundlagenwissens werden die Studierenden zu Lehrenden und erfahren noch in der Universit?t einen Rollenwechsel. 365足彩投注_365体育投注@ emanzipieren sich von ihrer Rolle als Studierender und erhalten die M?glichkeit zur Reflexion ihrer Rolle im Studium. Um eine hohe inhaltliche Qualit?t zu gew?hrleisten, werden L?sungsoptionen bzw. L?sungswege für alle sichtbar mittels eines iPad Pro mit Apple Pencil über einen Beamer an die Wand projiziert. Die ?bereinstimmung mit den g?ngigen Aussprachew?rterbüchern wird mittels eines zweiten Beamers für alle visualisiert, um optionale L?sungen aufzuzeigen und zu diskutieren. Die so entstandenen Dokumente k?nnen allen Studierenden in PANDA in Schriftform zur Verfügung gestellt werden, um einen erneuten Zugriff für die Nachbearbeitung auf die fachwissenschaftlichen Inhalte zu erm?glichen.
Da die gruppeninternen Diskussionen sowie die Vorstellung sowie Analyse der L?sungen in der englischen Sprache erfolgt, wird sogleich die fremdsprachliche Kompetenz gest?rkt und erweitert.
Laufzeit: seit Januar 2018
F?rderung: Fellowship für Innovationen in der digitalen Hochschullehre 2017
Kategorie: Lehr-Lernszenario
Art des Lehr-Lernszenarios: Integration; Interaktion und Kollaboration, Personalisierung, Selbststudium
Video
Long and Short Forms